Wohnen und Service: Der Grundstein für den dritten Teil der Ortsmitte Hohenacker ist gelegt
23. Januar 2023
Schülerwohnen mit Fahrradparkhaus: Grundsteinlegung am Kreisberufsschulzentrum in Schorndorf
4. Juli 2023
Wohnen und Service: Der Grundstein für den dritten Teil der Ortsmitte Hohenacker ist gelegt
23. Januar 2023
Schülerwohnen mit Fahrradparkhaus: Grundsteinlegung am Kreisberufsschulzentrum in Schorndorf
4. Juli 2023

Bezahlbarer Wohnraum und inklusives Wohnen unter einem Dach

Letzter Bauabschnitt mit 21 öffentlich geförderten Mietwohnungen und drei Wohngruppen für Menschen mit Behinderung fertiggestellt / Einweihung des inklusiven Wohnhauses

In den letzten Jahren hat die Kreisbaugesellschaft in der Beinsteiner Straße in Kernen-Rommelshausen im Zuge mehrerer Bauabschnitte ein Quartier mit bezahlbarem Wohnraum gebaut. Mit der Fertigstellung und Einweihung der Beinsteiner Straße 27 wird nun der Schlussstein der Quartiersentwicklung in Kernen gesetzt: Die Diakonie Stetten betreibt hier ein Wohnhaus mit drei Wohnungen für 18 Menschen mit Behinderung. Neben bezahlbarem Wohnraum wird unter einem Dach damit auch inklusives Wohnen ermöglicht. Das Quartier wird damit zu einem inklusiven Quartier weiterentwickelt. Für die Umsetzung des Quartiers hat die Gemeinde Kernen ein Grundstück im Erbbaurecht zur Verfügung gestellt.

Neben der Beinsteiner Straße 27 wurden im Rahmen des vierten und letzten Bauabschnitts insgesamt drei neue Gebäude gebaut. Sie bestehen aus 21 öffentlich geförderten Mietwohnungen, deren Vergleichsmiete 33 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Alle neu gebauten Wohnungen sind bezugsfertig und teilweise bereits bewohnt, so auch die neuen Räumlichkeiten der Diakonie Stetten. Das Projekt erfolgte in enger Abstimmung mit der Heimaufsicht des Landratsamtes.

v.l.n.r: Dirk Braune (Geschäftsführer Kreisbaugruppe), Benedikt Paulowitsch (Bürgermeister Gemeinde Kernen), Pfarrer Rainer Hinzen (Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten) und Landrat Dr. Richard Sigel bei der Einweihung der Beinsteiner Straße 27. Foto: Kreisbaugruppe

 

Im Rahmen des Klimaschutzprogramms des Landkreises hat sich auch die Kreisbaugruppe das Ziel gesetzt, ihren eigenen Wohnungsbestand bis 2040 klimaneutral betreiben. Deshalb wurde das Gebäude in Holzmodulbauweise sowie im KfW-Effizienzhaus-Standard 40 plus gebaut. Damit benötigt es nur 40 Prozent der Energie eines konventionellen Neubaus und ist besonders umweltfreundlich. Ebenfalls wird auf Photovoltaikanlagen sowie auf eine Wärmeversorgung über eine Luft-Wärme-Pumpe zurückgegriffen.

„Bezahlbarer Wohnraum ist ein wichtiges Thema, das viele Menschen beschäftigt. Mit diesem Projekt unterstützen der Landkreis und die Kreisbaugruppe die Gemeinde Kernen daher mit bezahlbaren Mietwohnungen, aber auch mit Räumlichkeiten für Menschen mit Behinderung. Das ist eine wichtige Möglichkeit, um Inklusion zu ermöglichen und zu fördern“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel. Bereits seit 2017 leistet der Landkreis mit dem Wohnungsbauprogramm seinen Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot. „Wir stehen in Sachen Klimaschutz und Wohnraummangel vor großen Herausforderungen. Bezahlbarer Wohnraum und klimafreundliches Bauen sind daher zwei Top-Themen für den Landkreis und die Kreisbaugruppe. Klimaschutz hat dabei bis in den Wohnungsbau höchste Priorität, denn auch dafür nutzen wir unseren im vergangenen Jahr neu erarbeiteten Leitfaden für nachhaltiges Bauen“, so der Landrat weiter.

„Wir haben dieses Projekt sehr begrüßt und uns dafür stark gemacht“, sagt Benedikt Paulowitsch, Bürgermeister der Gemeinde Kernen. „Es ist bereits das zweite Modulbauprojekt, das die Gemeinde mit der Kreisbaugruppe Waiblingen realisiert hat. Diese Bauten gewährleisten in Kombination mit der Vergabe an einen Generalübernehmer ein hohes Maß an Planungs- und Kostensicherheit und werden zugleich unseren Nachhaltigkeitszielen gerecht. So kann kostengünstiger Wohnbau, der zugleich hochwertig und ökologisch ist, gelingen. Aus diesem Grund wird die Gemeinde Kernen weitere Projekte dieser Art vorantreiben“, sagt Benedikt Paulowitsch, Bürgermeister der Gemeinde Kernen.

„Dass die Diakonie Stetten drei Wohnungen in dem Neubau anmieten konnte ist ein echter Glücksfall für uns und vor allem für die Menschen mit Behinderung, die hier einziehen werden. Als Rommelshäuser Bürger, die zuvor lange in unserem Wohnheim in der Schafstraße gewohnt haben und bestens ins Gemeindeleben integriert sind, können sie hier im Ort wohnen bleiben. Die Wohnungen hier in der Beinsteiner Straße sind ein erster Ersatz für das Wohnheim Schafstraße, das wir nach und nach aufgeben müssen, weil es nicht mehr den Vorgaben der Landesheimbauverordnung entspricht. Ein großer Dank geht an die Gemeinde Kernen und die Kreisbau, die uns auf der Suche nach Ersatz und bei den Planungen sehr gut unterstützt haben“, so Pfarrer Rainer Hinzen, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Stetten.

Dirk Braune, Geschäftsführer der Kreisbaugruppe ergänzt: „Die Kreisbaugruppe und die Gemeinde Kernen verfügten in der Beinsteiner Straße über aneinandergrenzende Grundstücke. Diese konnten wir durch eine gezielte Nachverdichtung nun effizient nutzen und bebauen und somit ein Quartier für bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die neuen Gebäude sind nicht nur energetisch auf dem aktuellen Stand, sondern ermöglichen auch 71 Wohnungen. Zusätzlich haben wir gemeinsam mit der Stadtwerke Waiblingen ein Mobilitätskonzept ausgearbeitet, sodass für die Mieterinnen und Mieter drei E-Car-Sharing-Autos zu günstigen Konditionen im Quartier zur Verfügung stehen.“

Das Engagement des Landkreises für den Bau von bezahlbarem Wohnraum

Der Rems-Murr-Kreis und seine Kreisbaugruppe nehmen derzeit 260 Millionen Euro in die Hand, um 500 zusätzliche geförderte Mietwohnungen und mehr als 250 reguläre Mietwohnungen zu bauen. Dieses Engagement eines Landkreises ist bundesweit herausragend. Bereits im Dezember 2017 hat der Kreistag ein Investitionsprogramm für bezahlbaren Wohnraum beschlossen. Der Rems-Murr-Kreis will mit seiner Kreisbaugruppe bis 2027 insgesamt 500 neue, geförderte Wohnungen errichten. Nach derzeitigem Planungsstand könnte dieses Ziel allerdings schon weitestgehend 2024 erreicht werden

Eine Erweiterung des Wohnungsbauprogramms hat Anfang April 2022 dabei den Grundstein dafür gelegt, dass bei bezahlbarem Wohnraum nicht mehr nur explizit Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein in den Blick genommen werden. Viel mehr wird nun auch der Bau von regulären Mietwohnungen verstärkt, wie beispielsweise beim früheren Klinikareal in Waiblingen. Für diese Neuausrichtung werden insgesamt 116 Millionen Euro investiert. Die Durchschnittsmiete liegt im Mietwohnungsbestand der Kreisbaugruppe bei 7,94 Euro pro Quadratmeter.

Auch beim Klimaschutz und bei innovativen Energie-Konzepten geht der Landkreis mit seiner Kreisbau-gruppe voran, etwa mit dem Leitfaden für nachhaltiges Bauen, der eine Erweiterung der bestehenden Klima-Roadmap für die Liegenschaften des Landkreises ist. Der Leitfaden wurde Ende 2022 im Aufsichtsrat der Kreisbaugruppe beschlossen und enthält einen Maßnahmenplan für energetische Bestandssanierungen. Ziel des Leitfadens ist es, Gebäude ganzheitlich in den Blick nehmen und auf seine Nachhaltigkeit zu überprüfen, von der Planung über den Betrieb bis hin zu einem möglichen Rückbau.

Weitere Fakten zum Projekt:

  • Erste drei Bauabschnitte in der Beinsteiner Straße 19 – 23/3 (2014-2018): Insgesamt 50 geförderte Wohnungen und 45 Tiefgaragenstellplätze
  • Vierter Bauabschnitt in der Beinsteiner Straße 27-31: Investitionsvolumen von 10,5 Millionen Euro, insgesamt 21 geförderte Wohnungen auf rund 2.000m²-Wohnfläche sowie 21 Tiefgaragenstellplätze
  • Insgesamt 71 Wohnungen im Quartier – alle gefördert
  • Die Mietwohnungen sind Teil des Investitionsprogramms des Landkreises für bezahlbaren Wohnraum
  • Drei E-Car-Sharing-Autos im Quartier

(barth/23.01.23)